Niedrige Zinsen und die damit verbundenen Risiken



Seit der letzten Finanzkrise gibt es nur eine Strategie der Notenbanken - niedrige Zinsen. In Europa muss allerdings der EZB-Rat Geldpolitik für den gesamten Euro-Raum und nicht für einzelne Länder machen.
Da sich die aktuelle wirtschaftliche Lage in den Euro-Ländern unterscheidet ist es der Notenbank alles andere als langweilig.

Die kurzfristige Anlagen liegen häufig unter der Inflationsrate. Die negativen Realzinsen sind für Sparer sehr ärgerlich.

Viel wichtiger und gefährlicher finde ich die Situation in anderen Finanzmarktsegmenten. Die Anleger sind bei der üppigen Liquidität bereit, deutlich höhere Risiken für höhere Renditen einzugehen. Die Konsequenz sind dann Überbewertungen in Marktsegmenten. Zum Beispiel bei Unternehmenskrediten, oder die erhöhte M&A Aktivität, die die Konsolidierung der Märkte vorantreibt.

Jens Weidmann (Bundebank-Präsident) hat sogar von einer “schleichenden Enteignung der deutschen Sparer” gesprochen. Das geht wiederum auch mir zu weit. Die expansive Geldpolitik ist unter dem Aspekt der Preisaussichten gerechtfertigt.

Nichtsdestotrotz wachsen die damit verbundenen Risiken mit zunehmender Dauer der Maßnahmen beträchtlich.

Wir dürfen allerdings eins nicht vergessen:
Es handelt sich dabei um keine Maßnahmen, die uns aus der Krise helfen können. Die Strukturanpassungen in einzelnen Euro-Ländern sind unumgänglich!


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