Schnitt der Sauerkirsche

Gleich am Jahresanfang hat Manfred Nuber einen Sauerkirscheschnittkurs auf seinem Stückle am Predigerplatz angeboten. Manfred verfügt über jahrzehntelange Erfahrungen im Sauerkirschenanbau. Mit seinem Vater haben mit der Sauerkirsche als Ergänzung zum Mostäpfel angefangen. Wenn die Mostäpfel soweit sind und Äpfel tragen, sollten die Sauerkirsche weichen. Dann kam doch alles anders. Während die Preise für Mostäpfel im Keller geblieben sind, waren Sauerkirschen immer beliebter. Heute bietet Manfred Sauerkirschen ausschließlich  zum Selbstpflücken an, da die Großhandelspreise im Hochlohnland Deutschland durch den lokalen Anbau nicht zu schaffen sind.
Manfred verfügt über jahrzehntelange Erfahrungen im Sauerkirschenanbau.




Die Grundprinzipien des Baumwachstums und -schneidens bekannt z.B. von Zwetschge oder Apfel sind vergleichbar. Trotzdem gibt es einige Unterschiede, die es zu beachten gibt.


Der entscheidende Unterschied

Die meisten Sauerkirschensorten fruchten an einjährigen Trieben, das heißt, an Trieben, die sich im Vorjahr entwickelt haben. Aus diesem Grund muss ständig für ausreichend Neuwuchs gesorgt werden.


Im Sauerkirschenschnitt sind Maßnahmen erlaubt, die z.B. bei einem Apfel als ein Fehler gelten. Ausschnitt kann bis zu 50% der Krone erfolgen. Anschneiden der einjährigen Trieben ist erlaubt! Der Schnitt erfolgt vorzugsweise im März, denn in dieser Zeit bilden die Schnittwunden einen Wundkallus und können somit besser verschließen. Da die Sauerkirsche durch viele Schnittmaßnahmen erneuert wird, kommt man an einer Pilzinfektion nicht vorbei, die in den Baum eindringt. Der Baum kann mit so einer Infektion vital weiterleben, auch wenn etwas kürzer, als vom Apfel- oder Birnenbaum gewohnt.


Erziehung als Tellerkrone

Mit bis zu 9 Basisässten, die ständig ausgetauscht werden. Die Dominanz der Mitte wird gebremst, so kommt mehr Licht in die Krone. Die Basisässte werden zurückgeschnitten und nach und nach ausgetauscht. So wird der entsprechende Ertrag angeregt.


Im Hausgarten

Durch diese nötigen radikalen Maßnahmen, sieht ein Kirschbaum nicht immer "vorteilhaft" aus. Ohne diese Maßnahmen wächst der Baum immer weiter in die Höhe, was die Ernte deutlich erschwert, bis unmöglich macht. Die unteren Partien der Krone verkahlen dann schnell.
Jeder muss für sich entscheiden, was das Ziel sein sollte. Ein schöner Baum, der einen angenehmen Schatten spendet, oder doch der Ertrag zum Frischverzehr oder vielleicht als Kuchenbelag?


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen